Osteopathie in den Wechseljahren (Klimakterium)
Die Wechseljahre sind keine Krankheit!
Es handelt sich um einen physiologischen, sehr individuellen Vorgang, den jede Frau früher oder später und unterschiedlich lang durchlebt.
Auch wenn das Thema „Wechseljahre“ heute noch oft eines mit vielen Vorurteilen und Schamgefühlen behaftetes ist, begreifen immer mehr Frauen die Wechseljahre als Neubeginn.
In der Übergangsphase im Leben der Frau, in der die Umstellung von der fruchtbaren Zeit, in die nicht mehr fruchtbare Lebensphase stattfindet, können Symptome entstehen, weil die Eierstöcke weniger Hormone (Östrogen, Progesteron) produzieren. Durch die Abnahme der Sexualhormone kann es zu typischen, körperlichen Beschwerden kommen, wie Wassereinlagerungen mit Spannungsgefühl in den Brüsten, Hitzewallungen und Zyklusunregelmäßigkeiten, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Blasenschwäche, Verlust der Libido, verminderte Leistungsfähigkeit, sowie Gelenk- und Muskelschmerzen.
Nicht jede Frau ist von solchen Symptomen betroffen. Etwa ein Drittel aller Frauen hat keine Beschwerden, ein Drittel leichte bis mittlere und ein Drittel schwere Symptome.
Aber jede Frau, die unter den Begleitsymptomen der Wechseljahre leidet, kann von einer osteopathischen Behandlung profitieren.
Gerade in der hormonellen Umstellungszeit reagiert der Körper einer Frau sensibel, komplex und das gesamte System (Körper-Geist und Seele) betreffend. Deshalb ist ein ganzheitlicher Behandlungsansatz mit Osteopathie und integrativen Therapiemethoden (Akupunktur, Phytotherapie und Homöopathie) oft die erfolgreichste Strategie bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden. Gegebenenfalls auch ergänzend zu einer ärztlich überwachten, hormonellen Substitutionstherapie.
Auch die Patientin selbst, kann einen wichtigen Beitrag zur Linderung der Beschwerden leisten durch ein individuelles Sport- und Entspannungsprogramm, gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und eine ausgeglichene Work-Life-Balance.
Bei den folgenden (exemplarisch genannten) Anwendungsbereichen* kann Osteopathie in den Wechseljahren hilfreich sein:
- Harninkontinenz
- Wiederkehrende Blasenentzündungen (Zystitis)
- Gebärmuttersenkung, vaginale Senkung, Blasensenkung
- Häufige Infektionen im Genitalbereich
- Schmerzen der Brustdrüse
- Zyklusunregelmäßigkeiten
- Sexuelle Dysfunktionen
- Chronischer Unterbauchschmerz (chronic pelvic pain)
- Beschwerden nach Operationen, Kaiserschnitt oder nach schweren Geburten
- Chronische Obstipation, Reizdarm (Colon irritabile)
- Schlafstörungen
- Angststörungen
- Beckenfehlstellung, Steißbeinfehlstellung
- Hormonelle Störungen
* Hinweis: Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Nicht für jeden Bereich besteht eine relevante Anzahl von gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen, d. h. evidenzbasierten Studien, die die Wirkung bzw. therapeutische Wirksamkeit belegen.